Entrepreneurship
In was für einer Welt leben wir? Vieles ist unverständlich geworden, Digitalisierung und Globalisierung bedrohen eine Arbeit, die früher so konkret war, sichtbare Produkte und Ergebnisse ablieferte und die Leistung und den Lohn in einen Zusammenhang stellte. Aber das normierte Verständnis von Arbeit hat sich aufgelöst. Das sogenannte Normalarbeitsverhältnis befindet sich in seiner historischen Defensive. Es wird immer deutlicher, dass eine Individualisierung und Entstandardisierung in Form einer neuen Selbstständigkeit Raum greift, die eine Neufassung auch der Rahmenbedingungen voraussetzt. Die Organisationsstrukturen werden verschlankt und verkleinert. Hierarchien werden abgebaut, man konzentriert sich auf Kernkompetenzen und lagert Funktionen aus und baut stattdessen Netzwerkstrukturen auf und intensiviert die horizontale Kommunikation. Für immer mehr Menschen bedeutet das eine Neuerfindung des „Selbst“ in einer immer komplizierter werdenden Welt. In dieser Welt selbst stehen und für sein eigenes Handeln Verantwortung übernehmen.
Das „Selbst“ hat Einzug gehalten in die Debatte um die Zukunft der Welt1. Und so erkennen viele gerade junge Menschen die Selbstständigkeit als berufliche Alternative für sich.
„Der Begriff Entrepreneurship ist aus dem Englischen übernommen, leitet sich aber vom französischen Verb „entreprendre“ ab, das „unternehmen“ bedeutet. Mit dem Entrepreneurship wird heute Unternehmertum, auch Unternehmergeist, Gründerszene oder Gründerkultur, Start-ups verbunden. Die Entrepreneurship-Wissenschaft beschäftigt sich als wirtschaftswissenschaftliche Teildisziplin mit dem Gründungsgeschehen oder der Gründung von neuen Organisationen.
Der Begriff des Entrepreneurs im heutigen Kontext weit über die eigentliche Funktion eines gewöhnlichen Unternehmers hinaus. Ein Entrepreneur zeichnet sich beispielsweise aus durch:
Ideen, die ihrer Zeit voraus sind
eine disruptive Persönlichkeit
(eine alles in fragestellende, auch zerstörerische Person)
ein großes Gespür für Innovationen
Ein Entrepreneur handelt meist sehr zielorientiert, engagiert und schreckt nicht vor Ungewissheit oder Risiken zurück. Auch das Streben nach Verbesserung ist eine Kerneigenschaft von einem Entrepreneur – selbst im Falle von Rückschlägen und Niederlagen.“ 2
„Unter dem Begriff Social Entrepreneurship (auch Sozialunternehmertum) versteht man eine unternehmerische Tätigkeit, die sich für einen positiven Wandel der Gesellschaft, für das Gemeinwohl sowie die Lösung sozialer Probleme oder für die Umwelt einsetzt. Die Unternehmen sind dabei häufig gemeinnützig organisiert, sodass keine Gewinnerzielungsabsicht beim Social Entrepreneurship besteht. Organisieren sich Sozialunternehmen in einer gewerblichen Form wie der UG oder GmbH, werden die Gewinne meist zu einem Teil für gute Zwecke reinvestiert. Social Entrepreneurship ist mittlerweile weltweit zum „Trend“ geworden. Die Hochburg für Social Entrepreneurship in Deutschland liegt natürlich in Berlin.“ 3
1Müller, Klaus-Dieter; Flieger, Wolfgang; Krug, Jörn (2011): Beratung und Coaching in der Kreativwirtschaft, Kohlhammer-Verlag Stuttgart, S. 194
2https://www.fuer-gruender.de/wissen/geschaeftsidee-finden/how-to-startup/entrepreneur/
3 https://www.fuer-gruender.de/wissen/geschaeftsidee-finden/how-to-startup/social-entrepreneurship/